In Anknüpfung an den ersten Runden Tisch Gespräch im November vergangenen Jahres fand am 24. April nun der zweite Runde Tisch zum Thema Hausarztversorgung im Landkreis Gotha statt. Auf der Suche nach tragfähigen und nachhaltigen Lösungen kamen auf Einladung von Landrat Konrad Gießmann Vertreter des Sozialministeriums Thüringen, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Klinikleitungen der Helios Klinik Gotha und dem Krankenhaus Friedrichroda-Walterhausen sowie zahlreiche niedergelassene Ärzte im Landratsamt zusammen.
Bereits seit 2007 engagiert sich der FDP-Kreisvorsitzende Torsten Köhler-Hohlfeld gegen den Ärztemangel und die drohende Unterversorgung im Landkreis Gotha. "Nicht nur, dass bereits bei den Hausärzten sowie bei den Augenärzten im Landkreis ein massiver Fehlbestand zu verzeichnen ist, so gilt es auch dringend den Blick auf die Altersstruktur der tätigen Ärzte zu richten", so Köhler-Hohlfeld. "Laut Statistik werden in Thüringen 2020 bereits 1.588 Hausärzte fehlen, es ist nicht 5 vor 12 sondern bereits 5 nach 12", so der liberale Kreistagsabgeordnete weiter.
Es reiche bei weitem nicht mehr aus, nur auf das Prinzip Hoffnung zu setzen oder das Problem wegzudiskutieren. "Zu lang sind Lösungsansätze in den vergangenen Jahren verschlafen worden, nun gilt es zu handeln um Lösungen zu finden, die medizinische Versorgung der Menschen im Landkreis auf einem hohen Niveau nachhaltig zu sichern und speziell im ländlichen Bereich deutlich zu verbessern", so Köhler-Hohlfeld der im Landesfachausschuss der Thüringer FDP für Gesundheit, Familie und Soziales tätig ist. "Alle Beteiligten sind gefordert sich einzubringen, Kommunalpolitik, Kliniken, Medizinische Versorgungszentren, Kassenärztliche Vereinigung sowie niedergelassene Ärzte. Der Runde Tisch ist ein guter Anfang."
Künftig wird es eine Informations- und Vermittlungsstelle im Landratsamt Gotha geben. Interessierte können sich hier alle Informationen zum Thema Hausarztversorgung, Studien -und Praktikumsangebote sowie Kontakt zu niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in der Heimatregion einholen. So soll es beispielsweise über Mentorenprogramme gelingen, junge Mediziner bereits während der Ausbildung in die Versorgungsstrukturen im Landkreis einzubinden und sie für die künftige Tätigkeit im Landkreis zu interessieren.
"Der Runde Tisch - nach Bestätigung des Sozialministeriums der einzige in den 17 Kreisen und 6 kreisfreien Städten in Thüringen - ist der Weg in die richtige Richtung", ist Köhler- Hohlfeld überzeugt. "Eine gute medizinische Versorgung ist ein wichtiger Standortfaktor für den Verbleib sowie die Ansiedlung von Familien im Landkreis und daran werden wir weiter mit aller Kraft für die Menschen die hier leben arbeiten", so Köhler-Hohlfeld abschließend. Der nächste Runde Tisch soll im Herbst 2013 stattfinden.